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Die Hausarbeit veröffentlichen?

Wissenschaftliche Hausarbeiten zu schreiben, erfordert Eigenständigkeit und Fleiß – und vielleicht demotiviert Sie der Gedanke etwas, dass Ihre Arbeit im Regelfalle bis auf die Lektüre und Beurteilung durch die Lehrperson keine angemessene Würdigung oder ein Publikum erhält. Es ist daher sehr nachvollziehbar, dass viele Studierende den Wunsch verspüren, Ihre Arbeiten zu veröffentlichen.

Sie als Urheber*innen der Arbeit haben grundsätzlich auch das Recht dazu. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von „Selbstverlagen“, die das Online-Publizieren bzw. „Print on Demand“-Formate für eigene wissenschaftliche Arbeiten anbieten und dazu mit einer finanziellen Vergütung locken.

Dazu sei gesagt, dass Sie sich damit in den meisten Fällen leider keinen Gefallen tun: In der Fachcommunity ist bekannt, dass diese Verlage in der Regel keine professionelle Redaktion vornehmen – und da die von den Autor*innen angegebenen Informationen, etwa auch zur Note der Arbeit, nicht überprüft werden, genießen diese Verlage einen sehr schlechten Ruf in den Fachdisziplinen. Wenn Sie die Hoffnung hegen, so im Fach wahrgenommen und ggf. zitiert zu werden, so scheidet dies aufgrund der mangelhaften oder ganz fehlenden Qualitätskontrolle praktisch aus. Auch in wissenschaftlichen Arbeiten Ihrer Kommiliton*innen sind Ihre Werke nicht zitierfähig, abgesehen davon, dass die z. T. hohen Preise für den Zugriff dies sowieso häufig verhindern. Allenfalls für den Versuch eines (sehr plumpen) Plagiats finden die Arbeiten regelmäßig Verwendung – diese Versuche werden durch sehr einfache Mittel überführt. Es lohnt sich deshalb leider nicht, die eigenen Texte hier zu veröffentlichen und damit fachlich zu „verbrennen“.

Dazu kommt, dass sehr viele Studierende im Vorfeld die Lehrpersonen nicht informieren oder die Publikation mit Ihnen absprechen – was meist einen irritierenden Eindruck hinterlässt oder sogar in einen rechtlich problematischen Bereich führt. In jedem Falle sollten Sie also Ihre Lehrperson informieren und deren Einverständnis einholen, wenn Sie Ihre Arbeit veröffentlichen wollen.

Es ist den Lehrenden in der Geschichtswissenschaft klar, dass Sie Ihre Arbeiten gern veröffentlichen möchten – und deshalb werden in Lehrveranstaltungen immer wieder kooperative Publikationsprojekte angeboten, an denen Sie als Studierende teilnehmen können. Außerdem werden neue Publikationsumgebungen für Studierende immer wieder diskutiert. Fragen Sie die Lehrpersonen also gern initiativ, vielleicht ergibt sich ja eine Möglichkeit, „mehr“ aus Ihren Seminar- und Abschlussarbeiten zu machen. Sie haben übrigens die Möglichkeit, Ihre Abschlussarbeiten über den sog. Kölner Universitäts-Publikations-Server (KUPS) zu veröffentlichen.[1]

 


[1] Schauen Sie dazu hier: https://kups.ub.uni-koeln.de/publizieren.html.

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