Die Acta Pacis Westphalica (APW) digital
Die APW sind ein großangelegtes Editionsunternehmen, das mit der Edition der Akten zum Westfälischen Frieden von 1648 betraut ist (vgl. zuletzt Lanzinner, Editionsprojekt, 2014; weitere Informationen unter http://www.pax-westphalica.de/). Ihre Wurzeln reichen bis in die 1950er Jahre zurück. Bis 2011 wurden sie von der heutigen Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gefördert. Inzwischen sind nahezu 50 Bände erschienen.
Die beiden Abbildungen verdeutlichen den Weg von der archivalischen Originalquelle bis zur Edition.
Bei dieser Abbildung handelt es sich um eine Weisung Kaiser Ferdinands III. (1608-1657) an seine Kongressgesandten vom 11. Dezember 1647. Auf der rechten Seite der Abbildung findet sich ein Faksimile des im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv verwahrten handschriftlichen Konzepts (= Entwurf) dieses Schreibens. Das Konzept ist halbbrüchig geschrieben und weist zahlreiche Korrekturen auf. Auf der linken Seite der Abbildung findet sich ein diplomatischer Abdruck, d.h. die Quelle ist buchstaben-, zeilen- und möglichst zeichengenau transkribiert.
Diese Abbildung zeigt die historisch-kritische Edition dieser kaiserlichen Weisung, die auf der Grundlage der Ausfertigung dieses Schriftstücks vorgenommen wurde. Sie enthält alle typischen Bestandteile: Kopfregest, Quellentext und Anmerkungsapparat.
Wie zuvor die MGH haben die APW inzwischen den Übergang ins digitale Zeitalter vollzogen. Die "APW digital" stellen die Texte der APW als digitale Volltexte kostenlos im Internet zur Verfügung. Sie ermöglichen nicht nur Volltextrecherchen (inklusive der Register), sondern darüber hinaus auch Recherchemöglichkeiten zu den erwähnten Personen sowie den genannten Orten (Georeferenzierung) und Ereignissen (mithilfe einer chronologischen Übersicht). Für die APW digital wie für die dMGH gilt: Die edierten Quellen können jederzeit und von jedem Ort aus im World Wide Web (WWW) abgerufen werden.
Mit den dMGH und den APW digital haben wir die Schwelle von retrodigitalisierten Editionen zu digitalen Editionen bereits überschritten.