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3D-Visualisierungen

Die folgende Einführung soll Studierenden im Fach Geschichte und/oder auch Public History eine Annäherung und erste Orientierung für den Umgang mit 3D-Modellen zur Visualisierung in den Geschichtswissenschaften, sog. 3D-Rekonstruktionen, bieten. Vor dem Hintergrund immer niedrigerer Einstiegshürden zur Erstellung solcher 3D-Modelle – seien sie von Hand gebaut oder hochaufgelöste 3D-Scans realer Objekte und Gebäude – begegnen uns zum Teil beeindruckende 3D-Rekonstruktionen und Modelle immer öfter, insbesondere in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit (Museen, Ausstellungen und Fernsehdokumentationen), aber auch in Fachpublikationen. Da man jedoch zur Basis der Erstellung solcher 3D-Rekonstuktionen in den meisten Fällen keine Informationen mit an die Hand gegeben bekommt (Fußnoten in akademischen Texten), ist es oftmals schwer diese ob ihres Aussagewertes oder ihrer wissenschaftlichen Genauigkeit einzuordnen, was eine Quellenkritik nicht wirklich zulässt.

Dieser Beitrag auf den estudies soll dabei helfen, eine erste Sensibilisierung für eine kritische Herangehensweise an dieses Thema zu erreichen. Am Ende sollen die Studierenden in der Lage sein, quellenkritische Fragen an 3D-Rekonstruktionen stellen zu können oder zumindest ein Gefühl dafür zu entwickeln, was ggf. problematisch an einem spezifischen 3D-Modell sein könnte, wo es wissenschaftliche Schwächen und Stärken haben und auch, inwieweit es ggf. durch fotorealistische Darstellungen Wahrheit implizieren und Unsicherheiten in der Rekonstruktion überblenden könnte. 3D-Rekonstruktionen müssen dabei leider auch ein Stück weit „entmystifiziert“ werden.

Dabei erfolgt die Annäherung von zwei Seiten: Von der technischen und von der konzeptionellen. So hat die Nutzung einer bestimmten 3D-Modellierungstechnik z.B. eine Aussagekraft über den professionellen Hintergrund der erstellenden Person und transportiert gleichzeitig eine frühe Entscheidung im Projekt für eben diese spezifische Modellierungstechnik und somit auch für das Visualisierungsziel der 3D-Rekonstruktion - und sei es auch nur ein möglichst kostengünstiges monetäres Interesse. Damit eng verbunden ist auch die konzeptionelle Entscheidung vor der Erstellung einer 3D-Rekonstruktion, wofür sie letztendlich verwendet werden soll; hierunter fallen dann im weiteren Verlauf auch alle quellenkritischen Überlegungen und Interpretationen, die in die Rekonstruktion einfließen, um etwaige Überlieferungslücken zu füllen und diese zu kommunizieren (oder eben auch NICHT).


Empfohlene Zitierweise
Daniel Hinz, 3D-Visualisierungen, in: historicum-estudies, 2023 (Datum des letzten Besuchs).


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