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Distant Reading, Datenbanken, Visualisierung: Ein Wegweiser

In den letzten Jahren ist eine Vielzahl an Softwarelösungen entstanden, die sich für den Einsatz in den Geisteswissenschaften anbieten. Mit der sich stets vergrößernden Zahl an digital verfügbarem Quellenmaterial hat diese digital unterstützte Arbeitsweise auch Einzug in die Geschichtswissenschaft gefunden, denn: Digitales Material zu haben ist das eine, das andere ist die Frage, was man damit eigentlich macht. Die Nutzung solcher Softwarelösungen ermöglicht es zunehmend, vielleicht Altbekanntes aus neuen Perspektiven zu betrachten. Die digitale Arbeitsweise eröffnet die Möglichkeit, neue Fragestellungen zu entwickeln und Quellenkorpora von bisher nicht gekanntem Ausmaß bearbeiten zu können. Doch welche Optionen gibt es dafür eigentlich?

Digitale Methoden finden derzeit in der Geisteswissenschaft Anwendung bei der Strukturierung und Vorauswertung großer digitaler Korpora (Distant Reading), der Organisation von Quellen und Daten (Datenbanken) und der Visualisierung von Forschungsdaten. Dieser Wegweiser möchte einen Einstiegspunkt anbieten, von dem aus Sie bereits im Studium Ihren Weg in die digital arbeitende Geschichtswissenschaft finden können. Eine umfängliche Einführung oder gar ein allgemeingültiger Leitfaden, wie Sie digitale Methoden in Ihre Seminararbeiten und Forschungsprojekten integrieren sollen, kann an dieser Stelle nicht geleistet werden.

Die hier ausgewählten Methoden fokussieren in erster Linie den Prozess des explorativen Erkundens eines festgelegten Quellenkorpus. Sie können Ihnen dabei helfen, Ihr Quellenmaterial in Erweiterung der klassisch hermeneutischen Arbeitsweise zu durchleuchten und auf Muster zu untersuchen, die Sie zur Ausformulierung einer Forschungsfrage befähigen bzw.  im Vorfeld formulierte Annahmen bestätigen können. Sie können aber ebenfalls als Teil der Analyse Ihres Materials und für die Präsentation Ihrer Ergebnisse verwendet werden. Lassen Sie sich ermutigen, für jeden Schritt Ihrer Arbeit das für Sie passende Tool zu nutzen und haben Sie keine Scheu, einen Ansatz fallen zu lassen oder auch auf (hier vorgestellte) Methoden zu verzichten: An erster Stelle steht Ihr Forschungsinteresse bzw. Ihre Fragestellung, davon ausgehend sollten Sie die passenden Methoden auswählen.

tl;dr: Was erwartet Sie hier?

Der Wegweiser soll Ihnen den Einstieg in die Arbeit mit den genannten digitalen Methoden erleichtern. Er enthält keine Tutorials, die Ihnen die Anwendungsweise der Tools en détail erklären, sondern Ressourcen, die es Ihnen ermöglichen, sich selbstständig mit den Tools auseinanderzusetzen.

Die Methoden werden dabei in drei Schritten vorgestellt werden:

  1. Einführung in den Methodenbereich;
  2. Kurze Vorstellung ausgewählter Software;
  3. Anwendungsbeispiele/weiterführende Lektüre

Am Ende eines jeden Abschnittes soll es Ihnen möglich sein, selbst bewerten zu können, ob die nähere Beschäftigung mit dem vorgestellten Tool vor dem Hintergrund Ihres Forschungsprojektes nützlich ist.


Empfohlene Zitierweise
Alexander Goebbels, Distant Reading, Datenbanken, Visualisierung: Ein Wegweiser, in: historicum-estudies, 2023 (Datum des letzten Besuchs).