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Hinweise zum Verfassen einer geschichtsdidaktischen Hausarbeit

Mit dem Verfassen einer Hausarbeit im Kontext eines geschichtsdidaktischen Seminars demonstrieren Sie, dass Sie eine klar umrissene geschichtsdidaktische Fragestellung entwickeln und bearbeiten können. Sie treten damit in einen wissenschaftlichen Dialog mit dem Chor publizierter geschichtsdidaktischer Positionen, den Sie um Ihre eigene Stimme sowie um Ihre Befunde erweitern. Um hier „mitsingen“ zu können, gilt es, eine Reihe formaler Vorgaben zu beachten, um Misstöne zu vermeiden. Ihre Arbeit muss, mit anderen Worten, wissenschaftlichen Standards genügen.

Auch wenn bisweilen ein anderer Eindruck entstehen mag: „wissenschaftlich“ heißt nicht, sich möglichst umständlich auszudrücken oder die eigenen Überlegungen mit vielen Fremd- und Lehnworten zu versehen (wenngleich es gilt, umgangssprachliche Formulierungen zu vermeiden). Vielmehr bedeutet Wissenschaftlichkeit in erster Linie Klarheit und Transparenz, und dies in doppelter Hinsicht:

Zum einen zeichnen sich wissenschaftliche Arbeiten durch Klarheit in der Gedankenführung aus. Diese wird erreicht, indem eine eindeutige, klar abgegrenzte Fragestellung plausibel hergeleitet und begründet (Was möchte ich erforschen, und warum ist diese Frage relevant?) und im weiteren Verlauf der Arbeit stringent bearbeitet wird. Die Möglichkeit, im Laufe der Hausarbeit einen „roten Faden“ verfolgen zu können, hängt entscheidend von der Qualität Ihrer Fragestellung ab. Hier gilt es, nicht nur ein Thema zu finden (z.B. Novemberrevolution 1919 im Schulbuch), sondern bereits vor dem Beginn der Untersuchung festzulegen, was genau Sie untersuchen möchten (z.B. Feindbildkonstruktionen in Schulbüchern der DDR und der BRD am Beispiel der Novemberrevolution 1919) und wie Sie dabei vorgehen wollen (z.B. durch eine Untersuchung der Formulierung der Darstellungstexte, durch eine Analyse impliziter Wertungen in der Aufgabenformulierung etc.).

Zum anderen erreichen Sie Wissenschaftlichkeit und Transparenz, indem Sie deutlich machen, worin Ihre eigene gedankliche Leistung besteht und wo Sie sich auf Überlegungen anderer beziehen. Um diese Unterscheidung für die Leserschaft nachvollziehbar zu halten, gibt es eine Reihe formaler Spielregeln (Zitierregeln), die im Folgeabschnitt dargestellt und erläutert werden.

Ein Merkmal guter geschichtsdidaktischer Hausarbeiten besteht darin, dass Sie publizierte Forschungspositionen nicht nur zusammenfassen und wiedergeben, sondern sich kritisch mit diesen auseinandersetzen. In Seminaren und Sprechstunden wird immer wieder die Frage gestellt: „Darf ich denn auch meine eigene Meinung sagen?“ Dies dürfen Sie nicht nur, Sie sollen es sogar – warum sollte sich ein Leser für eine Arbeit interessieren, dir nur das zusammenfasst, was man anderswo bereits lesen kann? Freilich müssen Sie dabei beachten, dass Sie Ihre Zustimmung zu oder Ihre Ablehnung bestimmter Positionen nicht in Form (beliebiger) Meinungen, sondern in Form (begründeter und nachvollziehbarer) Urteile zum Ausdruck bringen.

 

Zusammenfassung zentraler Gütekriterien

Formal:

  • Sachangemessene Gliederung
  • Klare Gedankenführung, roter Faden erkennbar, deutlicher Bezug der Einzelkapitel aufeinander
  • Wissenschaftsförmiger Stil, diskursiver Duktus
  • Fehlerfreiheit im Elementarbereich: Rechtschreibung, Zeichensetzung, Satzbau, Grammatik

Inhaltlich:

  • Fragestellung wird plausibel hergeleitet und stringent verfolgt
  • Theorie, Empirie und Pragmatik werden berücksichtigt
  • Der aktuelle Diskussions- und Forschungsstand wird dargestellt, zentrale Literatur wird berücksichtigt
  • Es findet eine kritische Auseinandersetzung mit einschlägigen Positionen statt
  • Eine gedankliche Eigenleistung ist klar erkennbar

 

Formale Gestaltung der Hausarbeit

Unterschiedliche Lehrende haben hier unterschiedliche Vorlieben. Sprechen Sie die formale Gestaltung daher im Zweifel noch einmal mit der/m Lehrenden Ihres Seminars ab.  Hier wird ein allgemeiner Vorschlag für die grundlegende Gestaltung der Hausarbeit in Geschichtsdidaktik vorgestellt:

  • Titelblatt:
    • oben: Titel der Veranstaltung, Lehrende*r, Semester
    • Mitte: Titel der Arbeit. Untertitel
    • unten: Ihr Name, Matrikelnummer (wichtig!), E-Mail, Studiengang, Semesterzahl, Datum der Abgabe (nicht die Ihnen gesetzte Frist, sondern das Datum, zu dem Sie die Arbeit abgegeben haben)
  • Manuskriptgestaltung
    • Schriftart: Calibri 11 pt., Times New Roman 12 pt. oder Arial 10 pt.
    • Zeilenabstand 1,5-fach
    • Ränder: Oben: 2,5, links; 2,5, unten: 2, rechts: 3,5
    • Blocksatz
  • für die Formatierung der Anmerkungen beachten Sie bitte die Zitierregeln
  • Eigenständigkeitserklärung anhängen
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