zum Inhalt springen

Stellenangaben in den Fußnoten: Forschungsliteratur

Bei der Literaturangabe gibt es verschiedene Möglichkeiten, Verweise auf die benutzte Literatur zu geben. In den Anmerkungen bzw. Fußnoten empfiehlt sich ein platzsparendes System, das sich mit Hilfe des ausführlichen Literaturverzeichnisses am Ende der Arbeit leicht auflösen lassen sollte. Wichtig und entscheidend ist, dass Sie innerhalb Ihrer Arbeit einheitlich zitieren und dass Ihre Angaben es jedem Leser ermöglichen, die Zitate am zitierten Ort möglichst leicht selbst auffinden zu können. Es gilt also die Maßgabe der Einheitlichkeit, d.h., es ist nicht maßgeblich, welche Methode Sie verwenden, sondern daß Sie sich für eine Version entscheiden und diese dann korrekt und konsequent anwenden.

Hier die beiden beliebtesten und am häufigsten verwendeten Methoden:

  1. Das „Harvard-System“ stellt hinter den Autorennamen das Erscheinungsjahr einer Studie + Seitenangabe. Im Literaturverzeichnis wird diese Kurznennung (z. B. DAHLHEIM 1995, 17-24.) dann aufgelöst. Liest man also in der Anmerkung findet man im Literaturverzeichnis die Auflösung:
    DAHLHEIM 1995 = W. DAHLHEIM, Die Antike. Griechenland und Rom von den Anfängen bis zur Expansion des Islam, 4., erweit. und überarbeit. Auflage Paderborn etc. 1995.
    An der betreffenden Stelle wird also auf die Seiten 17-24 dieses Buches verwiesen.
     
  2. Eine beliebte Alternative ist auch die Methode, hinter den Autorennamen einen Kurztitel zu setzen, den man dann im Literaturverzeichnis auflöst.
    DAHLHEIM, Antike, 17-24. → Auflösung wie oben.

  • Es ist hilfreich (aber nicht zwingend), Publikationen bei ihrer ersten Nennung innerhalb der Arbeit vollständig (wie im Literaturverzeichnis) anzuführen und erst ab der zweiten Nennung mit Kurztiteln abzukürzen.
  • Auch die Nennung von Vornamen der Autoren kann hilfreich sein (etwa bei mehreren Autoren mit dem Namen MEIER). Vornamen werden abgekürzt angegeben und in Fußnoten vorangestellt, also z.B.: M. MEIER,… In der Auflösung im Literaturverzeichnis empfiehlt sich, die Vornamen nachzustellen, da die alphabetische Ordnung dann besser erkennbar ist.
  • Die vorgestellte Kurzzitierweise kann man generell für Sekundärliteratur nutzen. Je nachdem wird manchmal aber auch die Textsorte berücksichtigt. Es kann durchaus von Nutzen sein, gleich in der Fußnote erkennen zu können, ob es sich um einen Aufsatz, einen Sammelbandbeitrag oder einen Lexikonartikel handelt. Wie auch immer man sich entscheidet: Innerhalb einer Arbeit ist einheitlich zu verfahren.
Muster und Beispiele für die Angaben in den Fußnoten
a) Monographien
Grundschema
[Name] [Erscheinungsjahr], [Seite(n)]. ODER Dahlheim 1995, 17. ODER
[Name], [Kurztitel], [Seite(n)]. Dahlheim, Antike, 17.
Bemerkungen
Bandangabe bei mehreren Bänden in römischen Ziffern. Bengtson, Strategie I 22.
Bei zwei aufeinanderfolgenden Seiten „f.“, bei Verweisen auf mehrere aufeinanderfolgende Seiten Bindestrich. Angaben mit „ff.“ sollten vermieden werden, da sie unpräzise sind. Dahlheim 1995, 17f. ODER
Dahlheim 1995, 17ff.
BESSER: Dahlheim 1995, 17-24.

 

b) Zeitschriftenaufsatz
Grundschema
[Name], [Zeitschrifttitel abgekürzt] [Bandnr.], [Jahr], [Seite(n)]. G.A. Lehmann, HZ 262, 1996, 5. ODER
Lehmann 1996, 5 ODER
Lehmann, Umbrüche, 5.

 

c) Aufsätze in Sammelbänden, Festschriften, Kongressakten
Grundschema
[Name], in: [Name des Herausgebers] (Hg.), [Kurztitel des Sammelwerkes], [Seite(n)]. W. Huß, in: Afrika, hg. v. H. Duchhardt u.a., 12-14.
ODER wie oben unter b) Huß 1989, 12-14. ODER
Huß, Mittelmeerwelt, 12-14.

 

d) Lexikonartikel
Grundschema
[Name des Autors des Artikels], [Lexikontitel abgekürzt] [Bd. in röm. Ziffer / ggf. Teilbd. in arab. Ziffer], [Jahr], [Seite(n) / Spalten]. F. Jacoby, RE VII 2, 1912, 2667f. ODER
Jacoby 1912, 2667f. ODER
Jacoby, Hekataios, 2667f.

 

e) Rezensionen
Grundschema
Name (Rezensent)], Rez. [Name (Autor/Herausgeber)], [Titel abgekürzt], [Zeitschrift abgekürzt] [Bandnr.], [Jahr], [Seite(n)]. L. de Blois, Rez. T. Schmitz, Bildung und Macht, Gnomon 74, 2002, 493-497.
Bemerkung
Verweisen Sie in unmittelbarem Zusammenhang zum rezensierten Werk (in derselben Fußnote) auf die Rezension, so genügt eine verkürzte Angabe. (vgl. die Rezension durch) L. de Blois, Gnomon 74, 2002, 493-497.

 

f) Online-Publikationen und Editionen im Internet

Auch Inhalte, die über das Internet zugänglich sind, wie Datenbanken oder digitale online- Publikationen, unterliegen der Nachweispflicht. Sie werden in Hausarbeiten folgendermaßen zitiert:

Grundschema
Grundschema: [Autor(en)], [Kurztitel], (Netzressource, Zugriff am [Datum]). W. Schweibenz, H.-D. Luckhardt, Elektronisches Zitieren, (Netzressource, Zugriff am 6.1.2006).

Beachten Sie: Monographien, Zeitschriftenaufsätze usw., die ursprünglich in gedruckter Form vorlagen und mittlerweile über Portale wie JSTOR (s. Kap. 6.1.) bereitgestellt sind, werden nach den Regeln für Printpublikationen (s.o. a-d) zitiert!

*