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Pariser Scholaren um 1200 als gewaltsame Akteure. Überlegungen zur Entstehung der Universität aus konfliktsoziologischer Perspektive

Fazit

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In diesem Beitrag bin ich von der Frage ausgegangen, ob unter den vielen Faktoren, die dazu führten, dass die zunächst erbittert konkurrierenden Magister schließlich ein Gefühl der Solidarität und ein Bewusstsein gemeinsamer Gruppenzugehörigkeit entwickelten, auch den Auseinandersetzungen der Scholaren eine Relevanz zukommt. Diese Frage war unmittelbar verbunden mit der Annahme, dass Konflikte in dem Sinne kulturell produktiv sein können, dass sie auf konstruktive Weise verändernd auf bestehende Strukturen einwirken. Insofern sich im Laufe des 12. Jahrhunderts die Formation einer neuen sozialen Gruppe innerhalb der Stadtkultur vollzieht und damit eine neue soziale Identität entsteht, so hatten die daran beteiligten Prozesse zu einer partiellen Neukonfiguration der kulturellen Semantik geführt.

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Das Privileg Philipps II. zeigt, wie studentische Konflikte die Wahrnehmung sozialer Kategorien beeinflussen konnten, indem sie die Opposition von Schulangehörigen und cives Parisienses ins Bewusstsein riefen. Wenn aber Konflikte die Wahrnehmung von Ingroup-Outgroup-Relationen fördern und damit zur Profilierung sozialer Identitäten beitragen, wie es die konfliktsoziologische Forschung nahelegt, dann müssen die Auseinandersetzungen der Scholaren als ebenso maßgebliche Faktoren für die Entstehung der Universität gesehen werden wie die ideellen und ökonomischen Aspekte. Dass die Fokussierung von Konflikten und sozialen Antagonismen keine monokausale Erklärung begründen kann, ist bereits mehrfach deutlich geworden. Es sollte hier lediglich dafür plädiert werden, den „tiefen Graben“, der zwischen den Schulen und der restlichen Stadtbevölkerung bestand, auch in seinem gesellschaftlich produktiven Potential zu betrachten: Die Herausbildung eines Grabens, als einer oppositionellen Relation, impliziert ebenso ein Verhältnis gegenseitiger Signifikation.

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