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Mittelalterliche Schriftformen

Neben den unterschiedlichen Schriftarten und (Be-)Schreibstoffen werden auch verschiedene Schriftformen differenziert. Eine erste Unterscheidung lässt sich zwischen kalligraphischen Buchschriften und kursiven Gebrauchsschriften machen. Erstere sind gleichmäßig und bilden die Buchstaben einzeln aus, letztere sind für den schnellen Gebrauch gedacht und verbinden die Buchstaben oft miteinander (Ligaturen). Eine zweite Unterscheidung ist jene zwischen Majuskelschriften, die sich aus Großbuchstaben zusammensetzen, und Minuskelschriften, die aus Kleinbuchstaben bestehen. Innerhalb dieser Parameter entwickelten sich im Laufe des Mittelalters die unterschiedlichen Schriftarten, die regional stark variieren konnten. Typisch für mittelalterliche Schriften sind die vielen verwendeten Wortkürzungen, die mit Hilfe einschlägiger Hilfsmittel aufgelöst werden können.

Beispiele für gängige Abkürzungen:

dnsdominusecciaecclesiascssanctusXPSChristus

 

Der „Cappelli“ ist das wichtigste Hilfsmittel zur Auflösung von Kürzungen. Mehrere Exemplare seiner Printfassung stehen in der Institutsbibliothek zur Verfügung. Seit einigen Jahren ist er aber auch online einzusehen und inzwischen steht auf der Seite „Ad fontes“ auch eine durchsuchbare Version zur Verfügung (Registrierung notwendig):

Cappelli, Adriano, Dizionario di abbreviature latine ed italiane, 6. Aufl. Mailand 1999. [Ai 33:2]

Cappelli, Adriano, Wörterbuch lateinischer und italienischer Abkürzungen, wie sie in Urkunden und Handschriften besonders des Mittelalters gebräuchlich sind, dargestellt in über 14000 Holzschnittzeichen, 2. verb. Aufl., Leipzig 1928. http://www.ub.uni-koeln.de/cdm/ref/collection/mono20/id/8533 (abgerufen am 24.05.2017)

Cappelli online bei „Ad fontes“.