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Schreib- und Beschreibstoffe

An der Schnittstelle zwischen Paläographie und Kodikologie (Handschriftenkunde) steht das Wissen über mittelalterliche Schreib- und Beschreibstoffe. Als Schreibstoffe werden üblicherweise die Materialien bezeichnet, mit denen geschrieben wurde, also Griffel, Feder, Schreibrohr, verschiedenartige organische und anorganische Tinten sowie sonstige Utensilien wie Lineal, Radiermesser etc.

Beschreibstoffe, also die Materialien, auf denen geschrieben wurde, sind im Mittelalter meist Pergament, Papier, Holz- oder Wachstäfelchen und selten Papyrus. Das aus Tierhäuten hergestellte Pergament entwickelte sich bereits in der Spätantike zum bevorzugten Beschreibstoff. Es war zwar in der Herstellung sehr teuer, bot aber auch eine relativ hohe Haltbarkeit. Das Papier, das bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. in China erfunden wurde, hielt in Europa erst relativ spät Einzug; die erste Papiermühle Deutschlands ist ab 1390 in Nürnberg nachweisbar. Papier, welches im Mittelalter aus alten Leinenlumpen hergestellt wurde, war in der Produktion zwar deutlich günstiger als Pergament, aber auch weniger reißfest und sehr viel brüchiger. In Mitteleuropa setzte es sich erst im 15. Jahrhundert und endgültig mit der Verbreitung des Buchdrucks durch.

Einen sehr schönen, komprimierten und reich bebilderten Überblick über die Pergament- und Buchherstellung sowie die einzelnen Schreibstoffe bietet:

Trost, Vera: Skriptorium. Die Buchherstellung im Mittelalter. Bibliotheca palatina – Ausstellung der Universität Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Bibliotheca Vaticana. Begleitheft zur Ausstellung (Heidelberger Bibliotheksschriften 25), Stuttgart 1991. [Ai 134]

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