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Recherchen im Internet – Beispiel 3

Quellen zu einer Person: Erich Ehrlinger (1910–2004), Jurist, SS-Oberführer, Amtschef im Reichssicherheitshauptamt – sind nur in Teilen online zu ermitteln!

Bundesarchiv, online-Recherche in den Schriftgutbeständen (22.11.2020). Eine Personensuche ohne Anmeldung bringt 6 einschlägige Treffer, nämlich Verweise auf Personal- und Sachakten unter anderem aus dem Reichssicherheitshauptamt und dem Berlin Document Center.

Die Eingabe des Namens in die Suchmaske des Archivportals D führt immerhin zu einer Prozessakte im Stadtarchiv Karlsruhe und mehreren Akten zu Ermittlungsverfahren des Landeskriminalamts gegen NS-Gewaltverbrecher im Staatsarchiv Ludwigsburg. Auf der Homepage des Landesarchivs Baden-Württemberg lässt sich überdies noch eine umfängliche Akte der Staatsanwaltschaft Stuttgart finden.

NICHT per Internet zu ermitteln (Stand 22. November 2020) sind hingegen wesentliche Akten betreffend Erich Ehrlinger im

  • Generallandesarchiv Karlsruhe Bestand 309 (Staatsanwaltschaften 1833–1989);
     
  • Staatsarchiv Ludwigsburg Bestand 902/10 (Spruchkammer Heidenheim, Verfahrensakten);
     
  • Universitätsarchiv Tübingen, Bestand 364 (Akademisches Rektoramt, Studentenakten 1931–1952);
     
  • in weiteren Archiven oder Beständen?

Das Beispiel zeigt deutlich die Grenzen der Recherche nach Archivgut im Internet. Bis auf die Ebene des Findbuchs, das detailliert Akteninhalte beschreibt, werden Sie (in absehbarer Zeit) zu selten gelangen, um das Quellenkorpus von zu Hause aus halbwegs vollständig identifizieren zu können. Schriftliche Anfragen an Archive, in denen einschlägiges Material zu vermuten ist, gehen auf elektronischem Weg einfacher und rascher, und sie bleiben notwendig. (Siehe dazu den Abschnitt An was und wie arbeiten Archivarinnen und Archivare?)

Weitere praktische Beispiele der Recherche in digitalen Findhilfsmitteln stehen unter anderem hier: http://www.geschichtsforum.de/f83/archivarbeit-39146/.

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