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Darstellung/schriftliche Ausarbeitung

Nicht alle Fragen, die wir an die Quelle stellen, und nicht alle Überlegungen sowie Reflexionen lassen sich in eine Darstellung integrieren. Es geht nicht darum, die Quellenkritik Schritt für Schritt schriftlich abzuarbeiten. Es gibt zwar kein Patentrezept, wie Quellen in einer Seminar- oder Abschlussarbeit behandelt werden, die folgenden Tipps können Ihnen aber helfen. 

  1. In der Darstellung müssen die Überlegungen zu Quellen mit den Befunden der Forschungsliteratur verknüpft werden. Machen Sie deutlich, an welcher Stelle Ihr Quellenstudium bisheriges Wissen bestätigt, erweitert oder auch gängigen Deutungen widerspricht.
  2. Methodische und konzeptionelle Überlegungen zur Art der Quelle sollten nicht nur zu Beginn einer Arbeit oder eines Kapitels erwähnt werden, sondern sie sollten für die Interpretation berücksichtigt werden, und dies muss auch in die Darstellung einfließen.
  3. Wichtige Hintergrundinformationen zu Ersteller*innen der Quelle, Ort der Entstehung oder den Adressat*innen, die nicht aus der Quelle selbst bezogen werden, sollten in der Darstellung berücksichtigt werden. Sie gehören vor allem dann in den Fließtext, wenn sie zentral für die Interpretation sind, und sollten nicht in die Fußnoten verbannt werden.
  4. Machen Sie in der Darstellung auch deutlich, an welchen Stellen es Interpretationsspielraum gibt, oder stellen Sie verschiedene divergierende Deutungsoptionen vor. Es ist ebenso wichtig, die Grenzen dessen, was wir wissen können, sichtbar zu machen. Schreiben Sie also auch über die Aspekte, an denen Sie mit Ihrer Fragestellung nicht weiterkommen, und machen Sie deutlich, wenn die Quellenlage es nicht erlaubt, bestimmte Aspekte der Vergangenheit zu beleuchten. Die Plausibilität Ihrer Interpretationen zu diskutieren, ist keine Schwäche, sondern zeigt hohes Reflexionsvermögen.
  5. Zitieren Sie gerne prägnante Passagen der Quelle, aber lassen Sie diese Zitate nicht für sich allein sprechen. Es geht darum zu erklären, was an den Zitaten interessant ist, bzw. zu beschreiben, wie Sie die Worte und Formulierungen deuten.
  6. Häufig kommt die Quelleninterpretation in Hausarbeiten zu kurz. Räumen Sie der Auseinandersetzung mit den Quellen, aus denen Sie Erkenntnisse beziehen, genug Raum in der Darstellung ein.
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