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Google Books

Die Suchmaschine Google arbeitet selbst an der retrospektiven Digitalisierung gedruckter Texte. Zahlreiche Bücher wurden von Google bereits im Netz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bei der Digitalisierung nutzt das Unternehmen zwei Quellen: Einerseits verhandelt Google mit Verlagen, die Bücher aus ihrer Produktion digital zur Verfügung stellen, andererseits lassen Bibliotheken ihre Bestände scannen. Die Verlage verzichten dabei jedoch nicht auf ihre Urheberrechte, was sich nachteilig in der Ergebnisanzeige auswirkt. Die Bibliotheken verlangen von Google nur dann Einschränkungen, wenn ein Rechteinhaber dies für ein bestimmtes Werk einklagt.

Bücher aus beiden Quellen werden dem Nutzer unter der Ergebnisvorschau „Alle Bücher“ angeboten. Die von Verlagen bereitgestellten Werke können jedoch nur in Teilen angesehen werden, während die aus Bibliotheken gescannten Monographien vollständig am Bildschirm gelesen und heruntergeladen werden können. Zudem kann der Nutzer alle Werke im Volltext durchsuchen.

Diesen aus Nutzersicht vorteilhaften Funktionen stehen jedoch zahlreiche Kritikpunkte gegenüber. Neben dem Umgang mit Urheberrechten wird auch die Auswahl der digitalisierten Werke und damit die Konzentration auf englischsprachige Literatur beanstandet. Als besonders mangelhaft erweist sich jedoch die Suchfunktion: die bibliographischen Daten der gescannten Bücher werden nicht nach einem einheitlichen Standard erfasst, auch eine systematische Verschlagwortung oder eine Zuordnung zu Sachgruppen fehlt. Es wird weder zwischen Monographien und Periodika unterschieden noch ist eine Auswahl nach Fachgebiet möglich. Googles Bücherdienst setzt auf die bekannte Google-Volltextsuche, deren Effizienz jedoch durch die oft miserable OCR-Qualität reduziert wird.

Tipp: Die Google Books-Volltextsuche taugt nicht zur Literaturrecherche, sondern allenfalls zur anschließenden Suche nach Zufallsfunden. Von den Digitalisaten können Sie auch auf anderem Weg profitieren: Manche Bibliotheken nutzen eine Google-Schnittstelle, um in ihren Katalogen die Existenz eines Buches in Google Books und die Zugriffsmöglichkeiten anzuzeigen. Wege zur Ermittlung fehlender Bandangaben bei Zeitschriften oder mehrbändigen Werken finden Sie hier: http://archiv.twoday.net/stories/4128885/

Literatur

Evelyn Bottando: Hedging the commons : google books, libraries, and open access to knowledge, Diss. phil., University of Iowa 2012, online unter URL: http://ir.uiowa.edu/etd/3265/ .

 

Pia Dietrich, Andrea Faedi, Inge Hosennen, Margrit Stapleton: Google Buchsuche: Chance oder Gefahr für die Bibliothekswelt?, Luzern: Hochschule für Wirtschaft, 11.05.2006, online unter URL: http://e-collection.library.ethz.ch/eserv/eth:28998/eth-28998-01.pdfhtt

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