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Analoge Suchräume

Die Sicherheit des Altbekannten und des Geprüften

Erfolgreiche wissenschaftliche Tätigkeit bedarf eines funktionierenden Fachinformationssystems. Eine umfassende und laufende Erschließung und Bereitstellung aller fachlich relevanten Veröffentlichungen ist die unverzichtbare Grundlage aller Studien- und Forschungstätigkeiten.

Das geschichtswissenschaftliche Fachinformationssystem ist ein System des gedruckten Mediums. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind Bibliotheken, Fachbibliographien und Rezensionszeitschriften entstanden, die bis heute den Rahmen wissenschaftlicher Publikation und Recherche bilden.

Die Akteure im Fachinformationsraum leisten eine grundlegende Selektion: Sie trennen zwischen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Publikationen und gewährleisten damit, dass die Rezipienten nur zitierfähige Texte auffinden, deren individuelle Qualität in weiteren Evaluationsschritten ermittelt wird. Bibliotheken garantieren die Erschließung und Bereitstellung der Publikationen. Nur durch ihre Archivierungsleistung werden viele Belege für den Leser nachvollziehbar. Ein System aus Bibliotheken vor Ort, Fach- und Nationalbibliotheken sorgt für die umfassende Literaturversorgung der Öffentlichkeit und des Wissenschaftsbetriebes - auch wenn es sich um ältere oder seltene Texte handelt. Unter Umständen müssen Bücher oder Leser lange Wege zurücklegen, um zusammenzukommen.

Damit der Nutzer ein gesuchtes Medium überhaupt finden kann, müssen die Bibliotheken ihre Bestände erschließen. Die vorhandenen Medien werden einem Fachgebiet zugeordnet, katalogisiert, mit einer Signatur zur Standortbezeichnung sowie mit standardisierten Schlagworten versehen. Die Strukturierung und Aufbereitung der Daten erfolgt nach einem verbindlichen Schema und bestimmt die Suchmöglichkeiten sowie die Zugriffswege auf die gesuchten Informationen. Auch das Buch selbst ist formal standardisiert, Angaben auf dem Titelblatt sind ebenso vorgegeben wie die Form von Referenzen, Quellen- und Literaturangaben.

Die Suche in einem genau definierten und evaluierten Raum mit endlichen Such- und Kombinationsmöglichkeiten schafft Sicherheit für den Suchenden. Da die Medien nicht ubiquitär verfügbar sind, können jedoch gelegentlich aufwendige Beschaffungswege erforderlich sein. Außerdem erfordert eine erfolgreiche Suche grundlegende Kenntnis der Erschließungskategorien und standardisierter Beschreibungsmodelle wie der Dewey Dezimal Klassifikation (DDC). Hier bietet ein digitaler Suchraum wie das World Wide Web eindeutige Vorteile - von der weltweiten Verfügbarkeit der Daten bis zu vereinfachten Suchmethoden wie der Volltextsuche.

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