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Geographische Transformation und historische Schlussfolgerungen

Die Historische Geographie richtet ihre Aufmerksamkeit neben diesen Ausgangssituationen vor allem auf die Veränderungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte auf natürlichem oder anthropogenem Wege einstellten. Die Änderung eines Flusslaufs hat unmittelbare Auswirkungen auf die Siedlungsgeographie, und heftige Regenfälle können durch Erosion aus einer fruchtbaren Ackerterrasse Ödland machen. Aber auch die kleinste Klimaveränderung kann die Menschen im Laufe der Zeit aufgrund von Rentabilitätsüberlegungen dazu bewegen, anstelle von Oliven Wein anzubauen oder das Vieh im Sommer auf eine kühlere Hochweide zu treiben (‚Transhumanz‘).

Auch die Existenz des Menschen selbst hatte unmittelbare Auswirkungen auf die umgebende Landschaft. Gerade die Bodenressourcen waren in der Antike für den Menschen von zentraler Bedeutung und wurden teils nachhaltig, teils aber auch rücksichtslos ausbeuterisch genutzt. Die antike Wirtschaft beruhte auf Ackerbau und Viehzucht, aber der Boden wurde auch durch Steinbrüche, Tongruben und Edelmetallminen ausgebeutet. Für Weiterverarbeitung und Transport der entsprechenden Produkte wurden Verkehrswege, Transportmittel, spezialisierte Handwerker und eine große Anzahl Menschen gebraucht. Daraus wiederum ergaben sich Siedlungskonzentrationen von nicht agrarisch tätigen Personen und irgendwann Städte, die einen gehobenen Lebensstil pflegten. Dieser konnte wiederum zu überregionalem Handel mit den entsprechenden Folgen wie dem Bau von Häfen und Überlandstraßen führen, aber auch zu Veränderungen der Herkunftsregionen der entsprechenden Luxusprodukte.

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