zum Inhalt springen

Material und Prägevorgang

Abb. 3: schematische Darstellung des Prägevorgangs

Die Münzprägung erfolgte mit Hilfe zweier Stempel für die Vorder- und Rückseite, wobei der für die Vorderseite (Avers) genutzte Stempel in einen Amboss oder eine feste Unterlage eingelassen wurde. Der bewegliche Stempel für die Münzrückseite (Revers) nutzte sich schneller ab als der Avers-Stempel, musste also bei fortgesetzter Münzprägung früher ersetzt werden als der Avers-Stempel. Jeder Stempel ist Handarbeit, also individuell identifizierbar, so dass man mit Hilfe der Kombinationen aus Avers- und Reversstempeln im Idealfall den Prägeablauf rekonstruieren kann.

Als Münzmetalle wurden in der Antike Elektron, Gold, Silber und Kupferlegierungen genutzt: Die frühesten Münzen bestanden aus Elektron, einer natürlich vorkommenden, aber auch künstlich hergestellten Legierung aus Gold und Silber. Seit der Mitte des 6. Jhs. v. Chr. bevorzugte man reine Gold- und Silbermünzen, da sich so der Materialwert einfacher feststellen ließ. Im 5. Jh. v. Chr. begannen die Griechen neben Edelmetallmünzen auch Bronzekleingeld herzustellen, doch wurden regional auch danach noch sehr kleine Nominale in Silber ausgebracht, die wegen ihres Gewichtes von Bruchteilen eines Gramms jedoch leicht verloren gehen konnten, weshalb sich Münzen aus Kupferlegierungen trotz lokaler Widerstände als Kleingeld in vielen Regionen durchsetzten.