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Nominalsysteme (Münzeinheiten)

Die Grundeinheit der griechischen Nominalsysteme war zumeist der Stater (vom griech. Verb ἵστημι (histemi) = „wiegen“) oder die Drachme (δραχμή). Der Begriff leitet sich vom griech. Verb δράττεσθαι (drattesthai) = „fassen” ab und bedeutet etwa so viel wie “was man in einer Hand halten kann”; gemeint sind obeloi („Bratspieße“), die vor der Einführung der Münzprägung als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel verwendet wurden. Da man offenbar sechs solche normierten Bratspieße problemlos halten konnte, unterteilt sich eine Drachme häufig in sechs Obolen (abgeleitet von obeloi). Die Römer benutzten ein davon abweichendes Nominalsystem, bei dem der As die Grundeinheit bildete und ursprünglich ein römisches Pfund (ca. 327,45 Gramm) wog. Die anderen Nominale bezogen sich auf den As und besaßen ‚sprechende‘ Namen als Vielfache (u.a.: 2-fach = dupondius) oder Teiler (u.a.: 1/2 = semis, 1/3 = triens, 1/4 = quadrans, 1/6 = sextans). Asse wurden in Bronze geprägt. Die frühesten römischen Silbermünzen, die vielleicht im Rahmen des Krieges gegen Tarent im Jahr 281 v. Chr. geprägt wurden, orientierten sich am griechischen Gewichtssystem und wurden als Didrachmen (Doppeldrachmen) ausgebracht. Viele dieser Didrachmen zeigen auf dem Revers eine Gottheit in einer Quadriga, weswegen sie bereits in der Antike als quadrigati bezeichnet wurden. Der Denar wurde erst während des 2. Punischen Krieges eingeführt. Er war zunächst 10 Asses wert und erhielt ebenso wie der Quinar und der Sesterz einen sprechenden Namen (Denar von decem = 10, Quinar von quinque = 5, Sesterz von semis tertius = „halb drei“ = 2,5). Das Wertverhältnis des Denars zum inzwischen im Gewicht reduzierten As wurde im 2. Jh. v. Chr. auf 1:16 erhöht, weshalb der damals noch in Silber geprägte Sesterz nun 4 Asses und der Quinar 8 Asses wert war. Die römischen Goldmünzen erhielten ihren Namen vom Metall (aureus = Gold), seit Konstantin dem Großen (306–337 n. Chr.) von dem nach den Problemen des 3. Jhs. n. Chr. wiederhergestellten ‚soliden‘ Gewichtsstandard von 72 Goldmünzen aus einem römischen Pfund (solidus). Der solidus überlebte das Ende des weströmischen Reiches und bildete bis ins 12 Jh. eine Art europäischer Leitwährung.

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